Ja genau, was ist eigentlich eine gute Website? Dieser Frage und mehr bin ich mit Katja Jaeger (design-jaeger-berlin.de) und Susanne Jestel (jestelpr.de) 1x im Monat in unserem Website Check in der Werkstatt für Unternehmen über ein Jahr lang nachgegangen. Zur Zeit arbeiten wir daran, dieses Format wieder aufleben zu lassen. Lass dich überraschen!
Als wir im November 2015 mit diesem Format begonnen haben, gingen wir noch völlig anders an das Thema heran. Es gab eine Vorstellungsrunde und alle Teilnehmer erzählten erst einmal was sie machen und warum sie an dem Website Check teilnehmen. Alle wussten also schon mit welchem Thema sich die vorgestellte Website befasst. Damit hatten wir unser Gehirn gefüttert und die neutrale wertfreie Bewertung ging verloren.
Wir haben sehr schnell gemerkt, dass der ungetrübte Blick der Teilnehmer von unschätzbarem Wert ist, denn die Teilnehmer sind in dieser Situation auch gleichzeitig deine potentielle Zielgruppe und dadurch werden sie zu Testpersonen deines Internetauftritts.
Folgende Fragen wurden behandelt:
• Wie ist die Website optisch gestaltet und wie gefällt sie?
• Welches Produkt oder welche Dienstleistung wird verkauft?
• Welche Emotionen werden erzeugt?
• Habe ich Lust auf der Seite zubleiben und weiter zu navigieren?
• Wie ist die Lesbarkeit?
• Werde ich gut durch die Seite geführt?
• u. v. m.
Auf Basis unserer langjährigen Erfahrungen auf den Gebieten Marketing und Positionierung, Design und Programmierung werde ich hier erklären, was man für einen guten Internetauftritt alles beachten sollte.
1. KONZEPT
- Erstelle ein Konzept und macht dir klar wer deine Zielgruppe ist und welche Probleme du für deinen Kunden lösen möchtest. Bastel dir deinen Wunschkunden und erstelle eine Persona. (mehr zum Thema Personas findest du in diesem Artikel)
- Denk daran was du jetzt möchtest, in 2 Jahren und in 5 Jahren. Versuche jede Idee mit in dein Konzept aufzunehmen, damit du z. B. weitere Menüpunkte perspektivisch einplanst und nicht in 2 Jahren alles neu machen musst.
2. STRUKTUR
- Bleibe einfach und klar
- Starte mit einem guten Navigationskonzept, lege deine Menüpunkte fest und leite deinen Besucher sicher durch deine Website. Verzichte wenn möglich auf Untermenüpunkte und strukturiere lieber die Seiten mit aussagekräftigen Überschriften, die für die Suchmaschinen richtig ausgezeichnet werden sollten. (h1-h6, ein Artikel nur über Überschriften)
3. DESIGN
- Ein Besucher hat dich gefunden und kommt auf deine Seite. Das ist toll und du kannst dich freuen. Leider hast du nur maximal 3 Sekunden Zeit, deinen Wunschkunden abzuholen. Wenn du das nicht schaffst, geht er auch nicht auf deine Innenseiten, sondern sucht weiter im Internet. Du hast keine 2. Chance!!! Für dich heißt das, du musst ihm sehr schnell und gut dargestellt die wichtigsten Problemlösungen liefern.
- Arbeite mit professionellem Fotomaterial, denn Bilder sagen oft mehr als Worte. Achte unbedingt auf die Größe der Bilder, sodass du kurze Ladezeiten hast.
- Bleib in deinem Corporate Design. Logo, Schriften, Farben, etc.
- Animationen oder Diashows nicht um jeden Preis. Passt es zum Thema oder ist weniger mehr?
4. INHALTE
- Ca. 300 Wörter brauchst du auf einer Seite, damit Google dich mag. Natürlich relevanter und guter Content und nicht nur eine Aufzählung von Keywords. Achte auch auf die Rechtschreibung. Wenn du vorher Punkt 1 ausführlich bearbeitet hast, dann wird dir auch das Texten leichter fallen oder du holst dir dazu Hilfe.
- Wie kann ich dich erreichen?
- Downloads von wichtigen Dokumenten
- Lass deine Kunden sprechen mit Testimonials
- Rechtliche Texte: Impressum und Datenschutz. Diese beiden Punkte benötigen jeweils einen eigenständigen Menüpunkt und dürfen nicht als Untermenüpunkt irgendwo versteckt werden. Sie müssen mit maximal 2 Klicks erreichbar sein.
5. PROGRAMMIERUNG
- Wenn du deine Seite selbst bauen möchtest, dann entscheide dich für ein freies Content Management System wie WordPress*, denn mit Anbietern wie WIX, JIMDO, 1und1, etc. bist du festgelegt und du kannst nicht mit deiner Seite umziehen oder zumindest nur sehr eingeschränkt.
- Suchmaschinen optimiert
- Kompatibilität mit allen gängigen Browsern
- Responsive Design, d. h. der Inhalt passt sich automatisch an alle Displaygrößen an
- barrierearm
- schnelle Ladezeiten
- keine Flash-Animationen
- Backuplösung
- Sicherheit
Du siehst, es gibt viel zu tun. Pack es an und wenn du Hilfe brauchst melde dich.
Hast du noch Ergänzungen zu diesem Artikel? Ich freue mich über dein Feedback.
* Was ist eigentlich WordPress? WordPress ist ein sogenanntes Content Management System (CMS), mit dem du die Möglichkeit hast, deine eigene Website selbst zu bauen und auch zu pflegen. WordPress ist kostenlos und lebt davon, unendlich viele Erweiterungen zu haben mit denen du (fast) jedes Problem lösen kannst.
Danke, liebe Kerstin, dass du den Mehrwert des Website CHECK für unsere Kunden so schön zusammengefasst und erläutert hast. Auch dafür, dass du deutlich gemacht hast, wie wir selber das beste Vorgehen für die Teilnehmer*innen am Website CHECK in der Remise Steglitz getestet und weiter entwickelt haben.
Die Rückmeldungen der vielen engagierten Selbstständigen aus den unterschiedlichen Branchen, die wir bisher erreicht haben zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ich freue mich immer wieder über den offenen und konstruktiven Austausch untereinander – denn das ist ja das wertvolle daran – Feedback zur eigenen Website aus der Kundenperspektive und die Tipps von uns Profis 😉
Ja liebe Susanne, es war mir ein Bedürfnis darüber zu schreiben 🙂
Danke!