6 Wochen Urlaub und digitales Nomadentum in der Schweiz und in Deutschland
Vielleicht hast du mit bekommen, dass ich im September und Oktober 2018 für 6 Wochen in der Schweiz und in Deutschland unterwegs war, um Urlaub zu machen, zu arbeiten, zu netzwerken und Freunde zu treffen. Ich wollte ausprobieren, wie es sich anfühlt, ortsunabhängig zu arbeiten, denn ich bin in einer Lebenssituation, wo ich es einfach machen kann und ganz unterschwellig war dieses Bedürfnis anscheinend schon etwas länger da. Denn ich habe nur einen kurzen Moment gebraucht, um mich dafür zu entscheiden. Mein Business hat sich in den letzten 2 Jahren sehr verändert. Inhaltlich geht es noch um das gleiche Thema, nämlich dein Gesicht nach außen. Deine Webseite und wie du mit ihr erfolgreich wirst und wie du deine Besucher zu Kunden machst. Ich selbst habe immer gesagt, und das ist noch gar nicht solange her, dass man das persönliche Gespräch bzw. das Briefing oder die Beratung oder das Coaching, nicht online führen kann und das es nicht die gleiche Qualität hat, wie wenn man sich gegenüber sitzt. Das muss ich zurücknehmen. Es funktioniert super und dies hat bei mir sehr viel geändert, weil ich nun 1. mit mehr Menschen zusammen arbeiten kann, egal wo sie leben und 2., weil ich komplett ortsunabhängig arbeiten kann. Das eröffnet mir eine ganz neue Freiheit und hat auch etwas in mir freigesetzt.Und so kam mir diese Möglichkeit, es auszuprobieren, gerade recht. Aber wie bei vielen Dingen, die sich traumhaft anhören und auf die wir einen verklärten Blick haben, war nicht alles nur schön, denn es gab auch ein paar Herausforderungen, die ich vorher gar nicht auf dem Schirm hatte. Da viele Menschen mir auf Instagram und Facebook gefolgt sind und ich gemerkt habe, dass viele meine Reise super fanden und das auch gern einmal machen würden, habe ich mich entschlossen, meine Geschichte aufzuschreiben. Mein Business passt inzwischen in einen Rucksack mit einer einzigen Ausnahme. Für schönes Webdesign ist mein Macbook Pro mit seinen 13″ zu klein. Es geht zwar, aber nicht wirklich gut. Also habe ich noch einen Monitor mitgeschleppt und da ich mit dem Auto unterwegs war das auch kein Problem, aber nicht optimal als Digitale Nomadin. Sollte ich öfter unterwegs sein wollen, würde ich in ein größeres MacBook investieren und dann wäre diese Herausforderung keine mehr.
Das war postitiv
- Definitiv dort zu arbeiten wo andere Urlaub machen. Das ist ein anderes Lebensgefühl und einfach toll.
- Kundenkontakt funktioniert online ganz wunderbar und braucht nur eine Webcam, ein Mikrofon und stabiles Internet.
- Mein Business passt in einen Rucksack: Notebook, Mikrofon, Kopfhörer, kleines Stativ, Smartphone, VLOG Kamera, Steckeradapter, Kabel, that’s it.
- Ich habe gemerkt, dass ich nur wenig brauche, um glücklich zu sein und ich habe keine materiellen Dinge von zuhause vermisst. D. h. im Umkehrschluss, dass ich eigentlich jetzt ausmisten könnte, aber nur eigentlich 😉
Meine Herausforderungen
- Routinen finden: sie fördern meine Produktivität und ich habe mich sehr schwer getan, sie zu finden. Das ist für mich zuhause schon schwierig und insofern meine allergrößte Herausforderung.
- Dort zu arbeiten wo andere Urlaub machen. Ich hatte oft keine Lust zu arbeiten, weil es einfach zu schön war. Aber wahrscheinlich lässt sich das auch mit den richtigen Routinen lösen.
- WIFI: Grundvoraussetzung. In der Schweiz gar kein Problem! In Deutschland und in anderen Ländern schon schwieriger. Ich war zwischendurch auch mal 2 Tage in Lyon und dort sah es mit WIFI schon nicht mehr ganz so schön aus wie in der Schweiz.
- Tonaufnahmen: ich habe einen Podcast und in Berlin sozusagen optimale Raumbedingungen. Unterwegs habe ich nichts vergleichbares gefunden. D.h. ich müsste mich von meinem eigenen Anspruch der Tonqualität verabschieden und könnte meinen Zuhörern nur wechselnde Akustik anbieten. Muss man kommunizieren und dann ist es sicherlich auch kein Problem, denn Inhalte sind auf jeden Fall wichtiger, aber ich bin doch auch eine kleine Perfektionistin 😉
- Alleinsein: ja, das muss man aushalten können, denn alleine ist man öfter mal als man es sonst wahrscheinlich ist. Ich kann sehr gut alleine sein und habe auch keine Probleme neue Menschen kennenzulernen, aber Freundschaften entstehen in der Regel nicht mit Smalltalk und man ist ja nicht all zu lange an einem Ort. Man muss es mögen. Allerdings ist man mit Social Media auch nicht mehr wirklich alleine, denn wir können mit unseren Freunden virtuell Kontakt halten und das ist zwar nicht das Gleiche wie ein persönliches Treffen, aber es hilft.
- Matratzen: hört sich vielleicht komisch an, aber zuhause habe ich die perfekte Matratze für meinen Körper gekauft, unterwegs gibt es die nicht. Für meinen Rücken war das eine große Herausforderung und manchmal echt schmerzhaft. Da müsste ich ein bisschen mehr Sport machen, um dem entgegenzuwirken 😉